Handwerkspräsident: „Meister braucht das Land, nicht nur Bachelor und Master“

Meisterbriefe in Stuttgart im feierlichen Rahmen überreicht

Pressemeldung der Firma Handwerkskammer Region Stuttgart

770 Handwerksmeister lautet die Abschlussbilanz des Prüfungsjahrgangs 2010/2011. Die erfolgreichen Absolventen aus 29 verschiedenen Gewerken erhielten am Samstag Abend bei der Meisterfeier des Handwerks im Internationalen Congresscenter Stuttgart den Meisterbrief überreicht. Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart, betonte vor den 2500 Gästen, dass der Meistertitel im Handwerk wie kein zweiter beruflicher Abschluss technisches Fachwissen, Betriebswirtschaft und pädagogisches Wissen für die Lehrlingsausbildung kompakt vereine. Damit seien die Nachwuchsführungskräfte prädestiniert für Top-Positionen und für die Selbstständigkeit. Untersuchungen und Prognosen würden belegen, dass in der Region Stuttgart in den nächsten zehn Jahren mindestens genauso viele Meister und Techniker gebraucht werden, wie Ingenieure und Wissenschaftler.

Eine Win-Win-Situation sieht Reichhold für die doppelten Abiturjahrgänge und das Handwerk dann, wenn sich wie erhofft mehr Abiturienten für eine handwerkliche Ausbildung und Karriere entscheiden. Die immer komplexer werdenden Prozesse, die Hochtechnologie bei Maschinen und sonstigen Werkzeugen des Handwerkers und der Umgang mit neuen, immer anspruchsvolleren Materialien bieten auch jungen Leuten mit Abitur spannende Herausforderungen. „Sie sind bei uns willkommen. Statt sich an Hochschulen auf Wartelisten setzen zu lassen oder in überfüllten Hörsälen mehr schlecht als recht theoretisches Wissen aufzusaugen, haben junge Menschen im Handwerk eine attraktive, planbare Karriereleiter vor sich.“ Es gäbe genügend Beispiele, wie junge Meister durchgestartet seien.“ Dabei nähmen sie die aktuellen gesellschaftliche Megatrends Zug um Zug in ihr Angebot auf. „Wegen der demografischen Entwicklung gehört barrierefreie Gebäudegestaltung oder leicht zu bedienende technische Installationen zum Alltag. Die Herausforderungen der Energieeinsparung oder aus dem Umweltschutz beschäftigen ebenfalls zahlreiche Branchen.“

Die Meisterstücke und Arbeitsproben des aktuellen Jahrgangs belegen die hohe Qualität und individuelle Problemlösungskompetenz. Deshalb bezeichnete der Kammerpräsident die Jungmeister als „Originale“. Reichhold: „Wenn Sie nun geballt auf den Markt gehen, entfachen Sie zurecht eine Original-Offensive. Und die braucht unser Land – eben nicht nur akademische Bachelor und Master mit Studienabschluss, sondern vor allem Meister. Sie haben es gelernt, beruflich auf eigenen Beinen zu stehen, Unternehmen zu leiten und Schulabgängern eine berufliche Perspektive zu bieten.“

Alleine im Elektro- und Metallgewerbe haben im vergangenen Jahr 368 junge Handwerker die Meisterprüfung vor den Ausschüssen der Handwerkskammer bestanden – so viele wie seit 2002 nicht mehr. Das Bau- und Ausbaugewerbe stellt 123 Meister, aus dem Holzgewerbe stammen 56 Meister. Die Zahl der Frauen, die die Prüfung erfolgreich abgelegt haben, stabilisierte sich bei 592 (2009: 597). Als größtes Gewerk zählt das Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk mit 110 Absolventen, gefolgt von den Friseuren mit 84 und den Feinwerkmechanikern mit 72 Meistern. Zu den kleinen Berufsgruppen zählen die Klavier- und Cembalobauer (6), die Sattler (3) und die Modisten mit zwei erfolgreichen Jungmeistern.

Als Bestmeister des Jahrgangs 2010/2011 wurden geehrt:

Müller-Handwerk: Simon Fronhofer, Landau

Friseur-Handwerk: Selina Fuchs, Ludwigsburg

Konditoren-Handwerk: Donata Ruckh, Waldenbuch

Damen- und Herrenschneider-Handwerk: Heike Schindler, Achern

Landmaschinenmechaniker-Handwerk: Bernd Mack, Neuler

Orthopädietechniker-Handwerk: Björn Heinrich, Lenningen

Raumausstatter-Handwerk: Pius Haberstock, Hindelang

Klavier- und Cembalobauer-Handwerk: Andreas Tammen, Osnabrück

Maler und Lackierer-Handwerk: Daniel Blum, Bingen

Schreiner: Michael Hildinger, Marbach/Neckar

Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk: Maximilian Löffler, Erbach



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Okt22

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