Sicher mit Bohrmaschinen arbeiten
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Fast jeder hatte schon mal eine Bohrmaschine in der Hand. Bohrmaschinen sind nahezu in jeder Wohnung und in jedem Betrieb zu finden. Der Umgang mit dem kleinen Kraftprotz ist dabei oft zu sorglos. So bleibt zum Beispiel der zweite Handgriff der Bohrmaschine häufig im Koffer. Sie wird ja nur kurz gebraucht. Doch dann passiert es: Der Bohrer verkantet sich, bleibt ruckartig stehen. Die Maschine schlägt in der Hand um. Oft geht das harmlos aus. Es kann aber auch zu erheblichen Verletzungen führen. In ihrem Magazin „etem“ gibt die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) Tipps, um Unfällen mit Bohrmaschinen vorzubeugen.
Vor dem Bohren
Maschine auf Mängel prüfen
vor dem Einspannen des Bohrers Netzstecker ziehen
Bohrer fest im Bohrfutter einspannen
Schutzbrille und Gehörschutz tragen
Schmuck ablegen, Haare zusammenbinden
enganliegende Kleidung tragen
Werkzeug und Anschlusskabel kontrollieren
keine Handschuhe tragen
kontrollieren, dass der Bohrfutterschlüssel abgezogen ist
Beim Bohren
Bohrmaschine mit beiden Händen halten; zweiten Handgriff nutzen
die Bohrmaschine möglichst nicht stark seitlich versetzt zum Körper halten, stark abgewinkelte Handgelenke vermeiden
auf sichere Kabelführung achten
auf einen sicheren Stand achten; nie auf einer Anlegeleiter stehend bohren
Maschine vor dem Ablegen ausschalten und Stillstand abwarten
Bohrfutter/Bohrer auslaufen lassen, niemals mit der Hand abbremsen
Nach dem Bohren
Maschine vom Stromnetz trennen
Bohrer entnehmen und fachgerecht lagern
Kabel locker aufwickeln, um Leitungsbrüche zu vermeiden
Bohrmaschine per Sichtprüfung checken
Mängel umgehend der Führungskraft melden
Reparaturauftrag nur an beauftragte und unterwiesene Personen
Betriebe müssen mehr tun
Auch in Betrieben kommen derlei Unfälle immer wieder vor. Allein 2019 wurden im Elektrohandwerk 798 Arbeitsunfälle mit Hand- oder Armverletzungen gemeldet. 153 von ihnen waren Unfälle mit Bohrmaschinen. Bei zwei Dritteln dieser Unfälle kam es zu Verstauchungen und Prellungen. Bei einem Drittel sogar zu Knochenbrüchen oder Bänderverletzungen. Etwa 60 Prozent der Verletzten waren jünger als 30 Jahre.
Deshalb gilt für Betriebe:
Gefährdungsbeurteilung prüfen: Ist die Handhabung von Bohrmaschinen ausreichend erklärt?
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit Bohrmaschinen unterweisen.
Maschinenbestand auf Vollständigkeit und Funktion prüfen. Dabei ist besonders auf den zweiten Handgriff und Absaugungen zu achten.
Mithilfe der Bedienungsanleitungen die verbaute Sicherheitstechnik und deren Wirkweise vermitteln.
Geräte mit fehlender Sicherheitstechnik oder beschädigten Kabeln austauschen. Dabei ist unter anderem auf Sicherheitskupplungen zu achten.
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