Führungsverhalten bei Lehrern: Klare Regeln für ungestörten Unterricht
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TÜV Rheinland: Lehrer als Führungskraft / Beratung für Lehrerkollegien und Schulleitungen / Eher Einzelkämpfer als Kollege
In Deutschland ist der Autoritätsbegriff aus dem Bildungswesen verbannt. Stattdessen soll ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Lehrern, ihren Schülern und deren Eltern herrschen. Doch genau hier liegt die Krux, denn Lehrer sind trotz allem Führungskräfte in den Klassen. Neben einer emotionalen Bindung müssen sie klare Regeln und Grenzen setzen. Doch das ist gar nicht so einfach: „Lehrer haben wenig Möglichkeiten zur Beeinflussung, um die Führung im Unterricht zu behalten“, gibt Annette Walter zu bedenken, die als Psychologin für Arbeits- und Betriebsorganisation von TÜV Rheinland für Bildungseinrichtungen tätig ist. Die Führungsinstrumente, die Lehrern zur Verfügung stehen, sind einerseits Noten, um zu belohnen. Andererseits dürfen Schüler bei Fehlverhalten beispielsweise durch das Erteilen von Verweisen, Strafarbeiten oder die Beschlagnahme von Handys bis zum Unterrichtsende gemaßregelt werden.
Vorgesetzte haben wichtige Vorbildfunktion
Klare Führung ist wichtig, denn viele Lehrer beklagen, dass der Umgang mit den Schülern immer schwieriger wird. Am Ende geht es immer wieder darum, einen pädagogischen Konsens zwischen Lehrern, Schülern und Eltern zu finden. Lehrer stehen mit dem, was sie tun, immer unter Beobachtung. Nicht nur bei Schülern und Eltern, sondern auch bei ihren Kollegen. „In der Lehrerschaft herrscht häufig Konkurrenzdenken und Kompetenzgerangel. Ein Grund: Die Hauptaufgabe der Lehrer ist es, Leistungen zu bewerten, darum machen sie es auch untereinander“, erklärt Annette Walter. Jeder schaut genau hin, wer wie unterrichtet oder sich wie stark engagiert. Auf diese Weise können einzelne zu Mobbingopfern werden. Solche Entwicklungen wirken sich nicht nur negativ auf den einzelnen Lehrer, sondern auch auf die Schüler aus: Innovationen an den Schulen werden blockiert, Teamarbeit von zerstrittenen Kollegen verhindert und mehr übereinander als miteinander gesprochen.
Damit es nicht so weit kommt, ist bei den Schulleitern ein hohes Maß an Führungskompetenz gefragt. Im Grunde gilt hier das gleiche Prinzip wie bei Lehrern und ihren Schülern: Wenn Führungskräfte nicht als gute Vorbilder agieren, droht auch im Lehrerzimmer beziehungsweise in den Klassen unkollegiales Verhalten. Um an dieser Stelle zu unterstützen, bietet TÜV Rheinland seine Beratungsleistungen für Lehrerkollegien und Führungskräfte-Coaching an. „Dabei arbeiten wir weniger wissensorientiert. Vielmehr geht es um die Praxis und das eigene Erleben“, beschreibt Annette Walter das Angebot. Ausgangspunkt sollte aber immer die Gefährdungsbeurteilung der psychischen Belastungen sein. Sie beschreibt den Prozess der systematischen Ermittlung und Bewertung aller relevanten Gefährdungen, denen die Lehrkräfte im Zuge ihrer beruflichen Tätigkeit ausgesetzt sind. Die Betriebspsychologinnen und -psychologen des Arbeitsmedizinischen Dienstes von TÜV Rheinland (AMD) bieten Leistungen an, die auf der Basis der Analyse mit den Mitarbeitern und Führungskräften Maßnahmen erarbeiten und gegebenenfalls auch umsetzen.
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Aug14